"Wenn mein Knie blutet, hol ich mir ein Pflaster - wenn mein Herz schreit, mach ich den kleinen Schmetterling"

Wie hilfreich und unterstützend wäre es, wenn unsere Kinder von Beginn an lernen, sich nicht nur Hilfe zu holen, wenn sie sich weh tun, sondern auch dann, wenn die Seele Unterstützung braucht. Die S-O-S Übungen schaffen die Möglichkeit der Hilfe zur Selbsthilfe. Gesunde Nervensystemregulation durch Bezugspersonen in der kindlichen Entwicklung ist unbedingt notwendig, um die Voraussetzungen für psychische Ausgeglichenheit und Resilienz zu schaffen. In der frühen Kindheit erworbene Selbstregulation stärkt diese Basis um ein Vielfaches. Und die S-O-S Übungen fördern die Selbstregulation. Kurz: Kinder lernen so von frühester Kindheit an, auch mit starken Gefühlen wie z.B. Wut umzughen.

In meiner Praxis setze ich die S-O-S Übungen regelmäßig ein. Viele Kinder kennen sie bereits durch die Mitmachbücher "Die Reise des Schmetterlings" und "Jona ist wütend" von Kati Bohnet. Regelmäßig angewendet wirken die S-O-S Übungen wie "Zähneputzen fürs Nervensystem". Dabei werden oft gar nicht alle Übungen durchgeführt. Schnell haben die Kinder eine oder zwei Lieblingsübungen, die sie in herausfordernden Situationen nutzen können. Auch in der Einschlafbegleitung lassen sich diese unterstützend einsetzen.

Grundsätzlich sind die S-O-S Übungen ab 3 Jahren einsetzbar und durch Begleitung von Bezugspersonen in Abwandlung auch schon früher.